Gesprächskreis Homosexualität

Herzlich willkommen

 

unabhängig von Glaube, Religion und/oder Weltanschauung und selbstverständlich unabhängig von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Wir laden ein zum Gespräch und zu den Veranstaltungen zum Thema Homosexualität und zu Themen queerer Lebensgestaltung. 

Der Gesprächskreis begann seine Arbeit 1982. Seitdem ermöglicht er Begegnung und Gespräch, setzt Impulse zur Integration und Gleichstellung homosexuell empfindender Menschen in Kirche und Gesellschaft. Ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Erinnerung an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus. Der Gesprächskreis kämpft gegen Homophobie und Transphobie. Er befördert wissenschaftliche und kulturelle Auseinandersetzung zu Fragen menschlicher Sexualität und Geschlechtsidentität. Seit 1987 hat er sein Zuhause in der Advent-Kirche.

 

Liebe Freunde und Freundinnen,


nach über 41 Jahre Gesprächskreis Homosexualität zwingen uns gesundheitliche und Altersgründe die Gesprächsabende einzuschränken, aber unsere Treffen noch nicht ganz zu beenden. Die aufmunternden und interessanten Gespräche, das große Interesse an unsere Gesprächsrunden haben uns nachdenklich gemacht. Es geht in eingeschränkter Form weiter. Wir treffen uns am 2. Dienstag im Monat (Ausnahme 17. Oktober 2023) ab 17:00 Uhr  im Gemeindesaal zu einer offenen Gesprächsrunde bei Kaffee, Tee, Schmalzstullen; Zeit für persönliche Gespräche. Wir begrüßen gern besondere Gäste.

 

Für Rückfragen per E-Mai: lothar.doenitz[at]kgaf.de (bitte die geänderte E-Mail-Adresse beachten!) oder
Telefon (Gesprächskreis) +49 30 91686981. Wenn Sie regelmäßige Informationen möchten, melden Sie sich für unseren Newsletter an. 

 

⟩ Geschichte des Gesprächskreises und Schwulenbewegung in der DDR
⟩ Gedenken an die homosexuellen Opfer des NS
⟩ Unsere Dokumente

Nächste Termine:

12.Dezember 2023: Unsere traditionelle Adventsfeier

Änderungen sind jederzeit möglich und werden im Newsletter angekündigt!

 

Gedenktafel für Pfarrer Friedrich Klein & Walter Häfele

Auf Initiative von Pf. Mark Pockrandt und der Immanuelgemeinde wurde am 27. September 2023 in der Immanuelkirche eine Gedenktafel zu Ehren der Pfarrer Friedrich Klein und Walter Häfele enthüllt. Im Gottesdienst hat der Enkel von Pf. Walter Häfele und Lothar Dönitz für den Gesprächskreis gesprochen. 

 

 

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27. Januar 2023 - Unser letztes Gedenken an die homosexuellen Opfer (besser: Männer mit dem rosa Winkel) in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhauen

Auch unsere Tradition zum Gedenken an die ermordeten Männer mit dem rosa Winkel im KZ Sachsenhausen können wir aus alters- und gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen. Am 27. Januar 2023 waren wir noch einmal an der Station "Z". Dort haben wir am 24. September 1988 unsere Gedenktradition begonnen.

Bild: 27. Januar 2023 - Station "Z" Tape-Art-Installation zum Gedenken an die ermordeten Männer mit dem rosa Winkel

Queerness und Kirche - Hessen-Nassau bittet queere Menschen um Vergebung

 

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hat auf ihrer Tagung im April 2023 mit großer Mehrheit ein Schuldbekenntnis gegenüber queeren Menschen (PDF) verabschiedet. Darin bittet die Kirche sie um Verzeihung für in der Vergangenheit erlittenes Leid und Zurücksetzung.

 

Zur Erinnerung, wir waren gemeinsam mit der Beauftragten für Erinnerungskultur Marion Gardei die Vorreiter für diesen Weg, Rehabilitierung von Pfr. Friedrich Klein, Erklärung der Kirchenleitung der EKBO zur Schuld an queeren Menschen (Juli 2021), ... nun ist die EKHN gefolgt.

 

 

Homosexuelle Männer im Lagerkomplex Ravensbrück - Eine Ausstellug in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Konzeption von Helmuth Hanle † 19.03.2022 und Prof. Piotr Nathan in Zusammenarbeit mit Katharina Jesdinsky, Studierende der Klasse "Zeichnung und Druckgrafik" an der Muthesius Kunsthochschule Kiel

 

Samstag, 22. April 2023, 16 Uhr: Werkschau der künstlerischen Arbeiten zur Biographie von Gustav Fritz Herzberg 
Grußwort 
Dr. Andrea Genest, Leiterin der Gedenkstätte Ravensbrück 
Projektvorstellung 
Xenia Trost, Großnichte des ehemaligen Inhaftierten Gustav Herzberg 
Katharina Jesdinsky, Prof. Piotr Nathan und ein:e Student:in der Muthesius Kunsthochschule 
Ort: ehemalige Textilfabrik  
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Klasse „Zeichnung und Druckgrafik“ der Muthesius Kunsthochschule Kiel. 

An dieser Veranstaltung haben die Tanten von Gustav Herzberg. Tante Rosemarie ist 85 und Tante Ursula 89 Jahre alt teilbenommen. Sie kamen zu Ehren ihres Neffen mit weiteren Angehörigen aus Harzgerode angereist! 

Die Broschüre »Homosexuelle Männer im Lagerkomplex Ravensbrück« kann als PDF gegen eine Spende über den Gesprächskreis erworben werden.

 

17. Juni 2023 – 14:00 bis 15:30 Uhr
Eröffnung der Ausstellung und künsterlischen Installation  "Homosexuelle Männer im Lagerkomplex Ravensbrück"

-Programm-
Grußwort durch Dr. Andrea Genest
Einführung: Piotr Chrusielski (wissenschaftlicher Mitarbeiter Gedenkstätte Museum KZ Stutthof, Polen)
Projektvorstellung: Katharina Jesdinsky, Prof. Piotr Nathan, (Muthesius Kunsthochschule, Kiel)
Veranstaltungsort Ehemalige Textilfabrik. 

Ausführliches Programm: "Homosexuelle Männer im Lagerkomplex Ravensbrück" (PDF)

 

Bitte unterstützen Sie das Projekt mit einer Spende auf das Spendenkonto der Muthesius Kunsthochschule Kiel.
Empfänger Finanzministerium S-H Landeskasse: IBAN DE82 2000 0000 0020 2015 77.

 

 

Rückblicke

 

18. April 2023 - Stolpersteinreinigungsaktion

Foto: Cordýline Bartz ©

 

Am Jom haScho'a (jüdischer Holocaust-Gedenktag) hat Cordýline Bartz mit uns die nächste Stolpersteinreinigungsaktion durchgeführt. Wir gedachten an:

Heinz Rosen und seine Mutter Emma Rosen, Kastanienallee 13/14 (Punkt 9:00 Uhr zwei Schweigeminuten!)
Hermann Holzheim, Wolliner Str. 3
Heinz Biebergeil, Anklamer Str. 33
Fritz Heilscher, Strelitzer Str. 59)
Walter Boldt, Linienstr. 223
Herbert Kowalewski, Linienstr. 66
Bruno Wegner, Auguststr. 73
Herbert Budzislawski, Große Hamburger Str. 15/16 

 

Dienstag, 13. Dezember 2022 - Es war unsere letzte traditionelle Adventsfeier!

© Peter Rausch, GKHS

Hier möchte zwei Nachrichten an uns zur Adventsfeier teilen:

 

Lieber Lothar, liebe Herren des „Regenbogens“, 
heute am Abend wird sich wieder der Gesprächskreis zur letzten Runde  in diesem Jahr und zur Adventsfeier treffen.
Da ich heute als Gleichstellungsbeauftragter ebenfalls einen anderweitigen Termin haben werde, ist es mir leider nicht möglich, persönlich meine Segenswünsche für die weiteren Tage im Advent und für das Weihnachtsfest sowie das neue Jahr vorbeizubringen.
Das wäre mir aber ein schönes Anliegen gewesen, so dass ich zumindest alle per Mail nochmals im alten Jahr grüßen möchte, ganz in der Hoffnung, dass wir uns dann auch im neuen Jahr wieder gesund und munter sehen werden.
Für das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel wünsche ich Ihnen und Euch sowie den Menschen, welche begleiten und lieb gewonnen sind, Gottes Segen, in allem, über allem, über Glück und Sorge, in Angst und Freude: Gottes Segen! Mehr kann ich Ihnen und Euch eigentlich nicht wünschen.
Auf Gottes Segen hoffen wir und vertrauen wir in der Spannung und Zerrissenheit dieser unserer Tage. Denn Gott verheißt Neues an Weihnachten, dessen Botschaft einfach so zusammengefasst werden kann: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe, denn die Liebe überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis.
Gerne wünsche ich ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest sowie alles Gute für das Jahr 2023, in dem wir uns dann auch mal wieder sehen werden, und füge ein Bild von Jens Bisky bei, welches ich bei einer Ausstellung in der Kunststiftung St. Matthäus der EKBO am Potsdamer Platz fotografiert habe. Ich denke, dass der Joseph doch ganz den Geschmack der Herren des Gesprächskreises treffen dürfte.
Behütet bleiben und getragen!
Kristian Gaiser
Geschäftsbereich des Präsidialbüros, Gleichstellungsbeauftragter der EKBO

 

liebe lotte, lieber volker, lieber peter,
mit großer traurigkeit, bedauern und einem kleinen anflug von empörung über den lauf der dinge habe ich aus dem munde von helmut kistner die nachricht vom nunmehrigen ende eurer treffen vernommen!
ihr habt nach dem viel zu frühen tod des anderen peter sein kind in eure obhut genommen - und ihr habt viel länger durchgehalten, als hätte erwartet werden können. dafür verdient ihr großen dank, anerkennung und respekt - die ich in meinen gesprächskreisen schon häufig und sehr gern ausgesprochen habe!!
um so enttäuschender finde ich es, dass - nach dem von mir ähnlich bedauerten ende und der auflösung der gruppe 40 plus - nun eine weitere "klassische selbsthilfe-initiative" für unsereins - aus ost und längst auch west - für immer sterben soll. ich weiss, dass euch diese entscheidung nicht leicht gefallen sein kann - lang und wiederholt habt ihr sie verschoben.
besonders bedauerlich finde ich es, dass damit ein weiteres der ohnehin wenigen urgesteine aus ddr-zeiten verschwindet, das jeden monat praktisch gezeigt hatte und hat, wie viele dinge uns in ost und west über grenzen und mauern hinweg doch gemeinsam waren und sind und uns verbinden!
ich bin mir nicht sicher, ob mein erster impuls, beim abschiedsabend dabei sein zu wollen, tatsächlich der richtige war - ich hätte nicht schreiben müssen, sondern vor anderen aussprechen und euch persönlich überbringen können, was mich bei diesem abschied bewegt. leider hatte ich bereits langfristig meine fahrt von bielefeld für den folgetag gebucht, da ich die trennung von meinem derzeit dort verorteten schatz immer so kurz wie möglich zu halten bemüht bin. auf eine weise entspricht es mir und meinem leben jedoch, das absterben nicht auch noch zu besichtigen ...
das umbuchen wäre teuer geworden, das kann ich mir schlecht leisten - aber in meinen gedanken werde ich bei euch und eurer runde sein, an der ich immer wieder sehr gern teilgenommen hatte!!
ich wünsche euch dreien kraft und zuversicht für die zeit danach - und natürlich vor allem gesundheit!!!
ich würde mich sehr freuen, wenn ihr - wie vor euch schon über jahre und regelmäßig wolfgang donath von 40 plus - gelegentlich zeit und lust hättet, die entstehende lücke gelegentlich durch einen besuch in einer meiner runden etwas zu kaschieren - denn mehr kann das natürlich gar nicht sein, leider...
ich habe mich immer gefreut, euch zu begegnen - bei euch wie "bei uns" - und hoffe schon auf unsere nächsten begegnungen - von mir aus gern schon in der nächsten woche, wenn auch im literaturkreis am mittwoch und im mehring-kiez am freitag der jahresausklang gemeinsam besinnlich begangen wird. fühlt euch in diesem sinne bitte stets sehr herzlich eingeladen und willkommen!
seid nicht zu traurig über das ende am dienstag - ihr wisst doch genau, dass jedes ende immer auch einen keim für neue möglichkeiten in sich trägt! ich wünsche euch die kraft und freude für ein schönes gemeinsames ausklingen lassen am dienstag!
ich grüße euch sehr herzlich und danke euch für das, was ihr jahrein, jahraus für unsereins organisiert und geboten habt - und sende diese zeilen zugleich per cc an georg, von dem ich weiss, dass er euch schon eine weile dabei zu unterstützen bemüht war.
wir sehen uns - sorgt gut für euch!!
Dieter Telge

 

 

Mittwoch, 9. November 2022 - Gedenken und Reinigen von Stolpersteine in Berlin-Kreuzberg

Gemeinsam mit Cordýline Bartz wurden Stolpersteine für jüdische Opfer des Holocaust sowie für ermordete Männer mit dem Rosa-Winkel-Häftlinge gereinigt:
Max Laske, Friedrichstr. 16
Paul Kohn, Großbeerenstr. 1
Julius Davidsohn & Gertrud Davidsohn, Ida-Wolff-Platz/ Großbeerenstr./ Stresemannstraße

Georg Carl Kotte, Hornstr. 11
Georg Kotte, geboren am 10. Oktober 1888 in Altenburg, gelernter Verlagskaufmann; Arbeit in der Redaktion der Altenburger Zeitung, Teilnahme am Ersten Weltkrieg, bis 1920 in französischer Kriegsgefangenschaft, dann wieder bei der Altenburger Zeitung in der Lokalredaktion; 1928 wechselte er nach Berlin zum Scherl-Verlag, wo er sieben Jahre als Theater- und Konzertrezensent tätig war; mehrjährige Liebesbeziehung mit dem Buchhalter Johannes von W., die beiden zogen zusammen (vorsichtshalber in getrennte Wohnungen) in der Alexandrinenstraße, dann in eine Wohnung mit getrennten Zimmern in Halensee; nach der Trennung Ende 1932 suchte Kotte seine Sexualpartner im Milieu in der Nähe des Tiergartens und führte über seine Bekanntschaften ausführlich Tagebuch; nach seiner Entlassung 1937 musste er von wöchentlich 5,34 RM Erwerbslosenunterstützung leben, die Miete für sein Zimmer in der Hornstraße übernahm das Bezirksamt Kreuzberg; am 14. Oktober 1938 gegen 22 Uhr wurde er am Brandenburger Tor verhaftet, von der Gestapo misshandelt und vom Berliner Landgericht zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt; die Revision wurde vom Reichsgericht verworfen und Kotte saß seine Strafe von Oktober 1940 bis August 1943 im Zuchthaus Luckau ab; unmittelbar nach der Entlassung wurde er in Vorbeugehaft genommen und ins KZ Buchenwald überstellt, wo er am 30. Januar 1944 ermordet wurde.

 

Siehe auch  ⟩ Totenbuch KZ Buchenwald 

 

Wilhelm Machold, Mehringdamm 88
Julius Friede, Mehringdamm 88
 ⟩ Willy Hadrosseck, Arndtstr. 25
 ⟩ Wilhelm Böttcher, Bergmannstraße 22
 ⟩ Isaak Marx, Großbeerenstraße 24
 ⟩ Fanny Lauer, Hagelberger Straße 49
 ⟩ Richard Paul Erich Barnack, Friesenstr. 18

 

Dienstag, 8. November 2022 - Initiative für einen Gedenkort an Friedo Lampe

Friedrich Kröhnke möchte über seine Initiative berichten. In Kleinmachnow soll ein Gedenkort für den Schriftsteller ⟩  Friedo Lampe geschaffen werden.  
Friedo Lampe war ein noch junger Dichter und Schriftsteller, der in der NS-Zeit Probleme mit seinen nicht zuletzt homosexuell geprägten Büchern hatte und der in den letzten Kriegstagen in Kleinmachnow von sowjetischen Soldaten auf der Straße erschossen wurde. Erstes/Näheres auf seiner Homepage  ⟩  friedrich-kroehnke.de auf der Unterseite "Neuestes". 


Dienstag, 11. Oktober 2022 - Andreas Pretzel: Pfarrer Zahn und Maler Bethke
 – Wie ein Männerpaar ein irdisches Paradies erschuf

Saxdorf, ein abgelegenes Dorf in Südbrandenburg, wurde in der DDR zur Kultur-Oase. Der  ⟩ Pfarrgarten Saxdorf ein Geheimtipp für Andersdenkende und Andersliebende. Sie erlebten hier eine Dreieinigkeit aus Kunst, Kultus und Gartenkultur: Seelsorge, irdische Freuden und die Ermunterung, ein eigensinniges und selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Andreas Pöschl (l.) vom Saxdorfer Kunst- und Kultursommer-Verein und Kulturhistoriker Andreas Pretzel
vor Werken von Hanspeter Bethke in der noch unfertigen Ausstellung. (© Foto: Frank Claus)

 

Der Vortrag beleuchtet das erstaunliche Wirken von Pfarrer Karl-Heinrich Zahn (1939-2021) und  ⟩  Hanspeter Bethke (1935-2018) mit einer erlesenen Fotoauswahl und wohlgesetzten Worten.


Sonntag, 18. September 2022 - »Gedenk.Feier zum 80. Jahrestag der Mordaktion gegen die Homosexuellen im KZ-Außenlager Klinkerwerk«

 

Gedenkort: Klinkerwerk, An der Lehnitzschleuse, 16515 Oranienburg

Anlässlich des 80. Jahrestags der Mordaktion an homosexuellen Männern im KZ-Außenlager Klinkerwerk in Oranienburg – der größten Massenmordaktion gegen Rosa-Winkel-Häftlinge des KZ Sachsenhausen – fand am Sonntag, 18. September 2022 am Gedenkort am Hafenbecken des ehemaligen KZ-Außenlagers Klinkerwerk in Oranienburg eine Gedenkveranstaltung statt. Allein zwischen Juni und September 1942 kamen mehr als 100 Häftlinge mit dem Rosa Winkel im Klinkerwerk auf unterschiedliche Weise ums Leben: infolge von Misshandlungen, bei inszenierten Unfällen oder durch Erschießungen. Auf dem Programm standen Informationen über den historischen Ort und die Mordaktion sowie eine Gedenkfeier mit Redebeiträgen unter anderem des Präsidenten des Internationalen Sachsenhausen Komitees, Dik de Boef, Lothar Dönitz sprach für den Gesprächskreis und einer szenischen Lesung zu Opferschicksalen.

 

Auf Einladung vom Gesprächskreis war Klaus Born, der Neffe von  ⟩  Heinrich Wahle, als Ehrengast dabei. Heinrich ist ein Opfer der Mordaktion Klinkerwerk.

 

In Kooperation mit: Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, Gesprächskreis Homosexualität der ev. Adventkirche Berlin-Prenzlauer Berg, SchwuZ Berlin, Queeres Brandenburg Landeskoordinierungsstelle, Kommunale Arbeitsgemeinschaft Tolerantes Brandenburg e.V.

 

Extra für dieses Gedenken wurden die Namen am Zaun des Gedenkortes befestigt.
Im Bild: Dr. Axel Drecoll Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

 

- Die Namen der Opfer der Mordaktion Klinkerwerk auf  ⟩  RosaWinkelGedenkbuch.de

Ein Video auf der Webseite von vimeo.com:  ⟩  https://vimeo.com/showcase/gedenkfeier-klinkerwerk [01:36:01]


Dienstag, 13. September 2022 - Götz Wienold (Tokyo/Berlin) liest aus seinem Stück »Wittgenstein in Cassino«

 

Das ist Teil seines neuen Buches "Wittgenstein in Cassino. Trakls Tod" (Wien: Passagen, 2022)

 

Zwei Stücke über Ludwig Wittgenstein und Georg Trakl, über Grodek und den Tractatus. Die Freiheit der Sexualitäten und die Ächtung des Tötens gehören zusammen.

Ludwig Wittgenstein ist zu Beginn des Ersten Weltkriegs Kanonier, Georg Trakl Sanitäter. Trakl hält Kriegserlebnissen nicht stand und ist hospitalisiert, an der verbotenen Liebe zur Schwester ist er gescheitert. Wittgenstein, seiner Homosexualität noch unsicher, sehnt sich nach David Pinsent im fernen England. Er will Trakl treffen, kommt aber zu spät, um ihn vom Freitod zu retten. Geschwisterliebe und Liebe zum gleichen Geschlecht, gleichermaßen sozialer Unterdrückung ausgesetzt, überkreuzen sich in Trakls Tod. 
Wittgenstein in Cassino sieht ihn als Gefangenen nach Kriegsende. Er hat den Weg, seine sexuelle Orientierung zu leben, gefunden, wie den zum Tractatus und zur Besitzlosigkeit. Er bekennt, lieber wolle er sich töten lassen, als einen anderen töten. Ethisches lässt sich nicht in Sätzen aussagen, sondern „zeigt sich“ im Handeln selbst. Der Kampf für die Freiheit der Sexualitäten und die Verurteilung des Tötens finden zusammen.

 

Samstag, 10. September 2022  - Geh denken! Gedenkweg Todesmärsche 1945 zur Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald

Wir waren auf Einladung der  ⟩  Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald, der Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in der Wittstocker Heiligengeist-Kirche und anschließend sind wir einen Teil des Weges im Gedenken an die Häftlinge der Konzentrationslager gewandert. Der Weg endete im Belower Wald mit einem Gedenken.

 

Gedenken mit Pfr. Marion Gardei vor der Gedenkstele. 

 


Donnerstag, 8. September 2022 - Ein neuer Stolperstein für einen Rosa-Winkel-Häftling des Männerlagers im KZ Ravensbrück

 

Auf Initiative und in Anwesenheit von Uwe Bräuer, Großneffe von Fritz Bräuer sowie von Xenia Trost, wurde am 8. September 2022 in Berlin-Neukölln, Pflügerstraße 8, 12047 Berlin ein Stolperstein für  ⟩  Fritz Paul Bräuer verlegt.  Am 22. Januar 1942 transportierte die Polizei ihn auf Befehl der Kriminalpolizei Berlin in das KZ Buchenwald bei Weimar in Thüringen, wo man ihn als §175-Häftling einstufte und er die Häftlingsnummer 5.339 erhielt. Bereits am 13. März 1942 ging es weiter in das Männerlager des KZ Ravensbrück in Brandenburg, wo er die Häftlingsnummer 1.101 erhielt. Fritz Bräuer wurde am  am 29. Juni 1942 im KZ Ravensbrück im Alter von 38 Jahren ermordet. Wenige Tage vor Fritz wurde dort  ⟩  Gustav Herzberg ermordet.

Nach der Stolpersteinverlegung: »Ich bin in den letzten Tagen immer wieder im Gedanken an die gemeinsame Verlegung des Stolpersteins. Die Gedanken jagen so durch den Kopf, wie ich es selten im Leben erlebt habe. Sind es nicht eher Verbeugungssteine, man stolpert ja nicht, nein, man muss sich verbeugen um die Schrift zu lesen. Für mich ist diese Verbeugen eine Verneigung vor dem Toten, dem Opfer einer verbrecherischen Diktatur. Alles was den Nazis nicht passte wurde vernichtet und geriet in Vergessenheit. Aber mit den Stolpersteinen werden sie zurückgeholt. Sie bekamen wieder ihren Namen und wurden wieder öffentlich, für jedermann sichtbar. Leider können diese Steine nicht erzählen was ihr “Opfer” alles erlebt und erlitten hat. Aber wir Lebenden können, wenn wir nur wollen, uns informieren und darauf achten, dass dies nie wieder geschieht.« Uwe Bräuer, Kiel, September 2022

 

Rechts im Bild Xenia Trost & Uwe Bräuer  © Lothar Dönitz

 


Dienstag 9. August 2022 - Sommerfest des Gesprächskreies auf dem Hof der Adventkirche

 

Bildmitte Pfarrerin Dr. Angelica Dinger als Gast. © Lothar Dönitz

 


Sonntag, 17. Juli 2022 - 14:00 Uhr - Gedenken 82. Jahrestag der Ermordung von Paul O'Montis

Ort: Begräbnisstätte und Erinnerungsort auf dem ⟩ Friedhof Altglienicke, Schönefelder Chaussee 100
Siehe auch: Gedenkbuch Paul Wedel alias Paul O'Monits im ⟩ RosaWinkelGedenkbuch

 

Dienstag, 12. Juli 2022 - Gesprächsabend Paul O'Monits

Unser Gesprächsabend wurde ein Literatur- & Musikabend, wir lasen aus dem Buch von Ralf Jörg Raber: ⟩  Paul O’Montis – Biografie eines Vortragskünstlers »Beliebt bei älteren Damen und jüngeren Herrn« dazu hören wir Musik von Paul O'Montis. Paul O'Montis wurde am 17.07.1940 im Block 35, Bereich der Isolierung, im KZ Sachsenhausen ermordet. 


Sonntag, 1. Mai 2022 - 77. Jahrstag der Befreiung von Nationalsozialismus gemeinsam mit dem LSVD Berlin Brandenburg Gedenken an die Opfer mit dem Rosa Winkel

 

Im Gedenken an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus (Männer mit dem rosa Winkel)

Lesben- und Schwulenverband in Deutschland & Gesprächskreis Homosexualität
Ev. Advent-Kirche Berlin-Prenzlauer Berg

 

Gedenken und Reinigen der Stolpersteine für die Opfer der Mordaktion Klinkerwerk
Ernst Homuth † 17.07.1942 AL Klinker
▶ 16515 Oranienburg, Julius-Leber-Straße 26

 

Walter Schneider † 10.07.1942 AL Klinker
▶ 16515 Oranienburg, Kanalstraße 27

 

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen - Dezentrales Gedenken vor dem Neuen Museum - Begrüßung zum dezentralen Gedenken

 

Vor dem Block 11 (ehem. Bereich der Isolation) stellte Ralf Jörg Raber die Biografie von Paul O'Monis vor.

 

Der Autor und Schulpfarrer Ralf Jörg Raber aus Essen widmet sich mit einer detailreichen Biografie dem am 17. Juli 1940 im KZ Sachsenhausen ermordeten Paul O’Montis. >Beliebt bei älteren Damen und jüngeren Herrn«. - Paul O’Montis – Biografie eines Vortragskünstlers, Metropol Verlag, 2021, ISBN: 978-3-86331-578-8.

 

Zum Gedenken sprachen: Frau Dr. Astrid Ley, stellv. Leiterin der Gedenkstätte Sachsenhausen, Lothar Dönitz (Gesprächskreis), Christopher Schreiber (LSVD Berlin-Brandenburg).

 

»Totgeschlagen, Totgeschwiegen, den homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus« 

Ralf Jörg Raber stellt die Biografie von Paul O'Montis vor.

Kranzniederlegung und Stilles Gedenken.

Ein gemeinsamer Kranz des Gesprächskreises und des LSVD Berlin-Brandenburg, ein Kranz von den Lesben und Schwulen in der Union Berlin (LSU) und Blumen. 

Zur Bildergalerie

 

Dienstag, ​12. April 2022 - 40 Jahre Gesprächskreis - 40 Jahre im Gespräch«

Mit dabei waren die Pfr. i.R. Gisela Lattmann-Kieser, Pf. i. R. Michael Pflug. Sie haben uns seit 1987 bis zu ihren  Ruhestand begleitet. Vielen Dank!

 

Unter den Titel

 

»Kann man darüber sprechen? Homosexualität als Frage an Theologie und Gemeinde«

hat die Evangelischen Akademie Berlin-Brandenburg (DDR) am 9. Januar 1982 zu einem »Sonnabendgespräch« eingeladen. Dieser Einladung folgten viele Homosexuelle aus der DDR. Nach diesem Gesprächsabend trafen sich am 13.04.1982 Interessierte in den Räumen der Evangelischen Akademie. Dr. Manfred Punge informierte über das Echo der Akademie-Veranstaltung. Viele der Teilnehmer wollten die Fragen aufgreifen und die Gespräche fortsetzen. Dazu wurde eine Anbindung gesucht und gefunden. Der »Gesprächskreis Homosexualität« war gegründet. Von Anfang an dabei  Peter Birmle und sein Lebensgefährte Volker Gasser.

 

Rechtzeitig wurde die ⟩ Chronik des Gesprächskreises bis März 2022 aktualisiert und kann hier eingesehen werden.

Neu aus der Chronik unsere ⟩ Gedenksverstaltungen Im Andenken an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus. 

 


Weitere Rückblicke

Foto: 14. Juli 2020 - Blick den Gemeindesaal;  Lothar Dönitz (c)

 

Am 1. September 2020 fand in der Immanuelkirche ein Gedenkgottesdienst mit Bischof Dr. Christian Stäblein statt. 

Pfarrer Friedrich Heinrich Klein (*03.08.1905 ⚔  08.1944) war vom 02.06.1935 – 02.01.1943 in der Gemeinde tätig.  Wegen homosexueller Handlungen und einer Verurteilung durch ein Reichskriegsgericht wurde er aus dem Dienst entfernt.

Ausführlicher und Aktuelles im Menü Causa Pfarrer Friedrich Klein

 


Freitag, 23. Juli 2021 - Gottesdienst am Vorabend des CSD - St. Marienkirche Berlin
Predigt: Bischof Christian Stäblein (EKBO),  Berliner Bürgermeister und Kultursenator Klaus Lederer u. a.

Wie erwartet hat der Landesbischof Stäblein eine Erklärung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zur Schuld an queeren Menschen verlesen. Darin heißt es u. a. : »,,, Als Kirchenleitung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz bitten wir vor Gott und den Menschen um Vergebung dafür, dass in unserer Kirche Menschen, die als homosexuell bezeichnet wurden, ausgegrenzt und diskriminiert worden sind. Wir benennen mit dieser Erklärung öffentlich, dass Entscheidungen Irrtümer waren und Verletzungen und Verwundungen bewirkten...«
Auch wenn nicht genannt, darin eingeschlossen sind die homosexuellen Mitarbeiter:innen, die aus dem Dienst in der Landeskirche  entfernt, das Theologiestudium oder die Predigerausbildung, wie beispielsweise Peter Birmele († 2011), Christian Pulz († 2021) und andere, abbrechen mussten oder sonst diskriminiert wurden.
Hier der Wortlaut  »Erklärung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz« und die Predigt von Bischof Stäblein.

 

Eine kleine Rückblende:
Pfarrer Pockrandt und Lektorin Motschmann haben 2017/2018 gemeinsam für die Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der Immanuelkirche geforscht. In den Akten von Pfarrer Johannes Schwartzkopff  sind sie auf den Namen und das Schicksal von Pf. Friedrich Klein aufmerksam geworden. -  Seit dem Anfang 2018 das Schicksal von Pf. Friedrich Klein bekannt geworden war, kämpfte der Gesprächskreis Homosexualität der Ev. Advent-Zachäus-Kirchengemeinde Berlin-Prenzlauer Berg gemeinsam um die Rehabilitierung aller wegen Homosexualität aus dem Dienst entfernten Mitarbeiter der evangelischen Kirche.

 

Am 21. November 2018 kam es bei der Einweihung der Gedenktafel für Pfarrer Schwarzkopf  zu einer Kontroverse zwischen Pfarrerin Gardei (Beauftragte für Erinnerungskultur der EKBO), die die Gedenkworte sprach, und Lothar Dönitz vom Gesprächskreis Homosexualität. Auf der Gedenktafel wird an den Pfarrer Klein erinnert und an dessen Verurteilung nach § 175. Lothar Dönitz beklagte vehement das Fehlen des Hinweises auf den Fall des homosexuellen Pfarrers Klein. Mit Pfarrerin Gardei entstand seitdem ein verständnisvoller Dialog, der im Fall Pf. Klein zur Rehabilitierung führte. Der Dialog fand seine Fortsetzung  bis zu dieser Erklärung der EKBO. - DANKE!

Der Dialog mit Pfarrerin Gardei und Frau Wodinski wurde am 10. August 2021 fortgesetzt.

 

Dienstag,  10. August 2021  »Ausgeschlossen. Diskriminiert. Verschwiegen.«

Frau Marion Gardei (Beauftragte für Erinnerungskultur der EKBO) und Lisa Wodinski
Bericht über das Ergebnis der Recherche der Aktenlage im Evangelischen Landeskirchlichen Archiv in Berlin und im Evangelischen Zentralarchiv zum Umgang der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und ihrer Vorgängerkirchen mit homosexuellen Mitarbeiter:innen und mit dem Thema Homosexualität.
Rehabilitierung der Homosexuellen, die aus dem Dienst in der Landeskirche entfernt wurden oder die das Theologiestudium oder die Predigerausbildung (Peter Birmele († 2011), Christian Pulz († 2021) und andere), abbrechen mussten. 

   1. Mai 2022: »77. Jahrestag der Befreiung KZ Sachsenhausen«